Wie Sie trotz langer Lieferzeiten von Ersatzteilen eine hohe Anlagenverfügbarkeit sicherstellen

Lange Lieferzeiten? Top 3 Gegenmaßnahmen

In den letzten Monaten stieg die Anzahl der Rückmeldungen von Instandhaltungsleitern, dass es zu Lieferverzögerungen bei der Beschaffung von Ersatzteilen kommt. Plötzlich sind Lieferzeiten von 6-8 Wochen bei Artikeln, die ansonsten innerhalb weniger Tage angeliefert werden konnten, nicht ungewöhnlich. Vorläufig vorkommende Lieferengpässe mit sprunghaft verlängerten Lieferzeiten sind jedoch bereits in der Vergangenheit aufgetreten und daher nicht ungewöhnlich. Somit stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten sich für den Instandhaltungsleiter ergeben, um kurzfristig auf diese Lieferverzögerungen zu reagieren.

Gemeinsam Lösungen erarbeiten

Es ist zunächst ein leichtes, sich als Instandhaltungsleiter diesen „Schuh“ nicht anzuziehen sondern auf die Rollen und Verantwortlichkeiten des Einkaufs hinzuweisen. Jedoch gilt es in einer solchen Situation zuvorderst gemeinschaftlich das Problem der fehlenden Ersatzteile zu lösen und nicht den Schwarzen Peter zwischen den Abteilungen hin- und herzuschieben.

Fallbezogene Vorgehensweise

Hilfreich ist daher eine systematische Bewertung der aktuellen Situation. Hierbei ist zwischen den beiden folgenden Fällen zu unterscheiden:

  • Fall 1: Der Liefertermin des Ersatzteils verzögert sich. Ein Anlagenausfall ist noch nicht eingetreten, bei dem das Ersatzteil benötigt wird.
  • Fall 2: Für eine defekte Anlage ist das benötigte Ersatzteil nicht vorrätig

Fall 1 – Verzögerte Ersatzteilbeistellung

In dem Fall, dass es zu Lieferverzögerungen kommt, bei einem nur geringem Risiko eines Anlagenausfalls, bleibt mehr Zeit, um planbare Maßnahmen zu ergreifen. Die TOP 3 Maßnahmen, die in diesem Fall umgesetzt werden, sind:

  • Bestellpunkte für Ersatzteile anpassen
  • Bestellmengen anpassen
  • Maßnahmen zur Reduzierung der Ausfallhäufigkeit der Anlagen oder zur besseren Vorhersage von Anlageausfällen ergreifen (z.B. durch eine geänderte Instandhaltungsstrategie)

Wichtig ist dabei, genau zu wissen, in welchen Anlagen das Ersatzteil verbaut ist. Somit können die Ersatzteilbedarfe geneuer berechnet werden. Zudem kann das Risiko, dass eine Anlage aufgrund fehlender Ersatzteilbestände länger steht, besser abgeschätzt werden.

Fall 2 – Fehlendes Ersatzteil bei Anlagenausfall

Dies ist der Worst Case, insbesondere wenn eine kritische Produktionsanlage davon betroffen ist. In diesem Fall gilt es, schnell zu handeln und alle Optionen in Betracht zu ziehen, um so die Auswirkungen auf den Kunden zu minimieren. Die Top 3 Maßnahmen, die die Instandhaltung in diesem Fall umsetzen kann sind:

  • Behelfsinstandhaltung
  • Instandsetzung der Baugruppe statt Neukauf
  • Eigen-Fertigung

Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen, gibt es noch eine Vielzahl an weiteren Hebeln, um auf die verlängerten Lieferzeiten von Ersatzteilen zu reagieren. Daher sollte die derzeitige Situation zum Anlass genommen werden, um die aktuelle Ersatzteilstrategie kritisch zu überprüfen.

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